Heimische Kräuter
Die Brennnessel – ein echtes Alleskönner-Kraut

Endlich Sommer! Die Sonne scheint und die grünen Wälder rund um das Hotel Heinz laden zu ausgedehnten Sommer-Spaziergängen ein. Doch Vorsicht – einmal nicht aufgepasst, schon streifen gefürchtete Brennnesseln die nackten Schienbeine vieler Wanderer. Wenn sich im Frühsommer die Urtica Dioica – wie die große Brennnessel im Fachjargon heißt – die Wälder und Gärten erobert, zieht sie mit ihren Brennhaaren häufig Unmut auf sich.

Wir möchten in diesem Beitrag der Brennnessel ihren Schrecken nehmen. Denn oft wird vergessen, welch leckere und gesunde Abwechslung sie für unseren Speiseplan sein kann und welch kraftvollere Wirkung sie als Heilpflanze hat. Denn um den kräuterkundigen Pfarrer Künzle zu zitieren: “Hätte die Brennnessel keine Stacheln, wäre sie schon längst ausgerottet worden, so vielseitig sind ihre Tugenden.”

Doch was macht die Brennnessel so besonders?

Gesund, gesünder, die Brennnessel

Sie steckt von oben bis unten voll wertvoller Inhaltsstoffe. Antioxidiantien, Mineralsalze, die Vitamine B, C (30x so viel wie Kopfsalat), E (das “Verjüngungsvitamin”) und K1 (für gesunde Knochen), Pflanzensäuren (Ameisen- und Essigsäure), Carotinoide (das “Schönheitsvitamin“ für Haut und Haare), Amine (z. B. Histamin, Serotonin und Cholin), Mineralstoffe (z.B. Kieselsäure und Kalium) und Eisen. In der Volksheilkunde werden seit jeher die harntreibenden, entschlackenden und blutbildenden Eigenschaften der Brennnessel geschätzt.

Brennnessel ganz einfach und ungefährlich in der Küche verarbeiten

Das Hauptargument, dieser großen Heilpflanze einen kleinen Bereich im Garten zu überlassen, sind die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten in der Küche. Und hier ein Tipp, wie man die Brennnessel ganz ungefährlich verarbeiten kann: Man erntet nur die oberen 20cm der Pflanze und taucht die Brennnesseln vor der Weiterverarbeitung kurz in heißes Wasser. Dadurch werden die Brennhaare zerstört und sie lässt sich unfallfrei weiterverarbeiten. Für die Zubereitung eignet sich das Blanchieren am besten, denn so bleibt auch die schöne grüne Farbe erhalten.

Zu dieser Jahreszeit sollte man Brennnessel sammeln

Wann die Brennnesseln gesammelt werden sollte, hängt ganz vom Verwendungszweck ab. Für Wildgemüse und harntreibenden Tee sammelt man von März bis Juni die jungen zarten Blätter. Im Hochsommer wird das blühende Kraut gesammelt, das heißt die oberen 5 ¬– 10cm langen Triebe samt Blüten. August und September sind die perfekte Jahreszeit, um Brennnesselsamen zu ernten und ab Herbst können die Wurzeln gesammelt werden.

Leckere Inspirationen für Brennnesselrezepte finden Sie hier.

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