Köche und Gastgeber aus der Region mit den besten Produkten aus der heimischen Landwirtschaft zusammenbringen – das ist die Mission der Initiative „Naturgenuss Partner“.

Gegründet im August 2020 besteht das Netzwerk aus Produzenten und Verarbeitern, die ein gemeinsames Verständnis von Qualität und Handwerklichkeit teilen. Die Stärkung der ländlichen Infrastruktur und der regionalen Wirtschaftskreisläufe in der Region Rhein-Westerwald mit hochwertigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen steht dabei im Fokus.

Aus Leidenschaft zum Produkt und Liebe zur Region. Die „Naturgenuss Gastgeber“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, neue Anbau- und Lieferbeziehungen in der Region aufzubauen, um zu zeigen, wie spannend und kreativ die regionale Küche sein kann.

Regionale Einkaufsbeziehungen sind uns im Hotel Heinz seit jeher wichtig, so dass auch das Hotel Heinz selbstverständlich Partner geworden sind. Presse-Referentin Carmen Protz-Carillo hat mit Initiator Jörg Hohenadl und Christina Heinz gesprochen.

Was steckt hinter der Initiative „Naturgenuss Gastgeber“?

Jörg Hohenadl: Die Initiative „Naturgenuss Gastgeber“ entstand im August 2020 als ein Kooperationsprojekt zwischen dem Naturpark Rhein-Westerwald und der Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied. Wir haben hier im Landkreis die Besonderheit, dass über 80% der politischen Region aus einem Naturpark bestehen. Die Idee hinter unserer Initiative ist es, die besondere Naturstärke der Region Rhein-Westerwald mit dem Regionalgenuss zu verbinden. Die Verbindung zwischen Natur und Genuss schaffen wir zusammen mit unseren Partnern aus dem Tourismus: der Hotellerie und Gastronomie. Denn diese starken Partner sind der Transporteur zwischen den Angeboten aus der Region und dem Gast, den sie beherbergen.

Wie kann man sich die Arbeit der Initiative konkret vorstellen?

Jörg Hohenadl: Vorab müssen wir festhalten: Regionalität bedeutet Aufwand. Es ist eben nicht mehr alltäglich, dass regionale Produkte in der Gastronomie verwendet werden. Dafür braucht es engagierte und qualitätsorientierte Betriebe auf beiden Seiten. Unser Ziel ist es, zwischen diesen Betrieben ein Netzwerk aufbauen, zwischen den Hotels und Gastronomie, den Regionalerzeugern und dem Naturpark. Denn wir haben hier im Rhein-Westerwaldkreis wunderbare regionale Waren, Gemüse, Milchprodukte, hochwertiges Rindfleisch. Was dem Gastronom oft fehlt ist der Zugang zu diesen Produkten, die Connection zu den regionalen Erzeugern. Und diese Connection wollen wir sein. Der Strippenzieher, der dem Koch die Arbeit abnimmt und sagt: Wir recherchieren für dich und bauen dir ein Netzwerk auf.

Warum ist das Hotel Heinz so ein geeigneter „Naturgenuss Gastgeber“?

Christina Heinz:

Regionalität war uns schon immer wichtig, auch bevor das Thema zum Trend wurde. Wir verarbeiten Wild aus dem angrenzenden Forst, wir pflanzen eigene Obstbäume, bauen Gemüse an und haben eigene Weinberge an der Mosel. Innerhalb der Initiative „Kräuterwind“ haben wir außerdem den Kräuteranbau immer stärker forciert. Wir kochen mit Kräutern aus unserem eigenen Garten, wenden diese im Wellnessbereich an, es gibt ausgebildete Kräuterexperten und Wildkräuterwanderungen für unsere Gäste. Wir verarbeiten also schon viele tolle Rohstoffe aus der Region. Durch die Initiative „Naturgenuss Gastgeber“ erhoffen wir uns, neben unseren eigenen Produkten mehr Zugang zu anderen westerwälder Erzeugern zu bekommen, um noch mehr regionale Produkte in unser Sortiment aufzunehmen. Die Idee, Menschen aus der Region und Produkte aus der Region mit unseren Gästen aus aller Welt zusammen zu bringen, finden wir super spannend.

Was macht die regionalen Erzeuger, mit denen Sie zusammenarbeiten, so besonders?

Jörg Hohenadl:. Schon kurz nach dem Start der Initiative bemerkten wir, dass die Landwirte auch proaktiv auf uns zukommen. Das ist immer öfter auch eine neue Generation – junge Landwirten*innen, die in ihrer Ausbildung auch alle was von Marketing mitbekommen haben. Es geht nicht mehr nur um die Herstellung, auch die Vermarktung der Produkte ist ein Thema. Herkömmliche Vermarktungswege funktionieren teilweise nicht mehr und spiegeln nicht den Wert der Produkte wieder. Man muss neue Wege gehen. Die junge Generation wird kreativ, sie passt ihre Branche der aktuellen Nachfrage an. Etwa mit mobilen Käsereien, Beef-Boxen in Haushaltsgrößen oder Hofführungen und -Verkostungen. Und auch neue Produktionen entstehen, beispielsweise gibt es jetzt einen Hersteller von Linsen im Westerwald. Das ist dann das Superfood aus der Region, der perfekte Proteinlieferant und ideal für die vegane Küche. Das spricht eine ganz neue Zielgruppe an.

Was erhofft sich das Hotel Heinz von der Initiative?

Christina Heinz: Wir freuen uns ein aktiver Teil der Initiative zu werden. Wir möchten noch öfter ein Abnehmer regionaler Produkte werden, sowohl für die Verwendung in der eigenen Gastronomie, als auch zum Verkauf an unsere Gäste. Wir glauben, dass wir davon profitieren können, indem wir neue tolle Produkte und Lieferanten kennenlernen, mit denen wir durch eine regelmäßige Abnahme langfristig zusammen arbeiten. Das verschafft sowohl uns als auch den regionalen Erzeugern Planungssicherheit. Außerdem freuen wir uns, diese junge Initiative durch unseren großen Kundenkreis bekannter zu machen. Als weiteren positiven Effekt wünsche ich mir, auch unsere Mitarbeiter wieder mehr für regionale Produkte zu sensibilisieren und zu begeistern. Wir schaffen damit eine Möglichkeit, hinter die Kulissen der Waren zu blicken und die Distanz, die wir alle mittlerweile zur Herstellung und Produktion unserer Nahrungsmittel haben, in kleinen Schritten zu überwinden.